Wie sie doch unser Leben verändern♥

Man wird dämmerungsaktiv.

 

Man kann einen Film im Fernsehen zweimal sehen, ohne es zu merken, weil man das Treiben von jungen Hamstern im Terrarium verfolgt.

 

Das periphere Sehen wird stärker ausgeprägt, als bei Menschen ohne Hamster. Man erfasst sie schon aus dem Augenwinkel, da sind sie noch gar nicht richtig auf der Bildfläche erschienen.

 

Man gewöhnt sich einen langsameren, schlurfenden Gang an mit ständig zum Boden gerichtetem Blick.

 

Man bekommt einen Verfolgungswahn wenn man ein anderes Zimmer aufsucht und schlüpft, den Blick nochmals schnell über die Schulter, schnellstmöglich durch halb geöffnete Türen.

 

Man verpennt, dass man zwei Jahre schon nicht die Routineuntersuchungen beim Zahnarzt beim Hausarzt hat durchführen lassen, nimmt sich aber extra Urlaub und rennt wegen jedem kleinen Krankheitsanzeichen mit dem Hamster zum Tierarzt.

 

Man bestellt sich eine Pizza, oder gibt sich mit einer Suppe zufrieden, weil man abends nicht mehr zum Einkaufen raus will, rennt aber abends um neun bei strömendem Regen in Freizeitkleidung nochmals aus dem Haus um einen Apfel, oder eine Tüte Haferflocken für den Hamster zu kaufen.

 

Nahrungsmittel – besonders Pizza – werden wenn sie auf dem Sofa sitzend verzehrt werden so hoch gehalten, dass man selbst kaum noch herankommt.

 

Manchmal liegt man auf dem Boden herum und richtet Kosworte und Liebeserklärungen unter das Sofa, anstatt an die Person die darauf sitzt.

 

Sämtlicher Stress und Ärger fällt von einem ab, wenn man abends in zwei glänzende Knopfaugen blickt.

 

Menschliche Paare haben plötzlich ein gemeinsames Hobby und verstehen sich besser denn je. Und Trennung käme sowieso gar nicht erst in Frage, weil man sich nicht einigen kann, wer das Sorgerecht für den Hamster bekommt.

 

Erwachsene Männer verlieben sich unsterblich in einen Hamster und feiern seinen Geburtstag, vergessen aber den eigenen Hochzeitstag.

 

by Ariane F.